Internationale Drogenkontrollkonventionen

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Die drei großen internationalen Verträge zur Drogenkontrolle unterstützen und ergänzen sich gegenseitig. Ein wichtiges Ziel der ersten beiden Verträge besteht darin, international anwendbare Kontrollmaßnahmen zu kodifizieren, um die Verfügbarkeit von Suchtstoffen und psychotropen Substanzen für medizinische und wissenschaftliche Zwecke sicherzustellen und ihre Abzweigung in illegale Kanäle zu verhindern. Sie enthalten auch allgemeine Bestimmungen über den illegalen Handel und den Drogenmissbrauch.

 
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Einheitsübereinkommen über Suchtstoffe von 1961, geändert durch das Protokoll von 1972
Das Übereinkommen von 1961, das durch das Protokoll von 1972 erweitert und gestärkt wurde, gilt als große Errungenschaft in der internationalen Drogenkontrolle, da es alle früheren Übereinkommen konsolidierte und die internationale Drogenkontrollmaschinerie rationalisierte. Das Übereinkommen von 1961 sieht strenge Kontrollen des Anbaus von Schlafmohn, Kokasträuchern, Cannabispflanzen und ihren Erzeugnissen vor, die in dem Übereinkommen als "Betäubungsmittel" bezeichnet werden (obwohl Kokain eher eine stimulierende als eine schlaffördernde Droge ist).

Es werden 136 Betäubungsmittel kontrolliert. Gelbe Liste - Liste der Betäubungsmittel unter internationaler Kontrolle.
Die Gelbe Liste enthält die vollständige Liste der international kontrollierten Betäubungsmittel gemäß dem Übereinkommen von 1961. Die Gelbe Liste enthält auch Informationen über die Synonyme und Handelsnamen dieser Stoffe sowie Umrechnungsfaktoren für die Berechnung des reinen Drogengehalts von Basen und Salzen.
 

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Übereinkommen über psychotrope Stoffe von 1971


Das Übereinkommen von 1971 wurde verabschiedet, um die Abzweigung und den Missbrauch bestimmter psychotroper Substanzen wie zentralnervöse Stimulanzien, Sedativa-Hypnotika und Halluzinogene einzuschränken, die in einigen Ländern zu gesundheitlichen und sozialen Problemen geführt hatten. Die Zahl der unter Kontrolle gestellten Stoffe nimmt weiter zu; derzeit werden 144 psychotrope Stoffe im Rahmen des Übereinkommens von 1971 kontrolliert.

Grüne Liste - Liste der psychotropen Substanzen unter internationaler Kontrolle
Die Grüne Liste enthält die vier Schemata für die Kontrolle psychotroper Substanzen im Rahmen des Übereinkommens von 1971. Die Grüne Liste enthält auch Informationen über die Synonyme und Handelsnamen dieser Stoffe, Umrechnungsfaktoren für die Berechnung des reinen Drogengehalts von Basen und Salzen sowie die Einfuhr- und Ausfuhrverbote und -beschränkungen gemäß Artikel 13 des Übereinkommens.
 

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Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen den unerlaubten Verkehr mit Betäubungsmitteln und psychotropen Stoffen von 1988

Gesetzgebung und Kontrollmaßnahmen

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtstoffen und psychotropen Stoffen von 1988 (Übereinkommen von 1988) ist das Ergebnis konzertierter und gemeinsamer Bemühungen von Regierungen, die entschlossen waren, Maßnahmen zur Verhinderung der Abzweigung von chemischen Grundstoffen und Vorprodukten für die unerlaubte Herstellung von Drogen zu ergreifen, und das Übereinkommen wird heute von nahezu allen Ländern eingehalten. Das Übereinkommen von 1988 enthält ausführliche Bestimmungen und Anforderungen in Bezug auf die Kontrolle von Vorläufersubstanzen. Die allgemeinen Anforderungen sind in Absatz 1 von Artikel 12 zusammengefasst:

"Die Vertragsparteien treffen die Maßnahmen, die sie für geeignet halten, um die Abzweigung von Stoffen der Tabelle I und der Tabelle II, die zur unerlaubten Herstellung von Suchtstoffen oder psychotropen Substanzen verwendet werden, zu verhindern, und arbeiten zu diesem Zweck miteinander zusammen."


Rote Liste

Die Rote Liste ist die Liste der Ausgangsstoffe und Chemikalien, die häufig für die unerlaubte Herstellung von Suchtstoffen und psychotropen Substanzen unter internationaler Kontrolle verwendet werden. Sie enthält die dem INCB bekannten chemischen Bezeichnungen, Synonyme und Handelsnamen sowie die CAS-Nummern (Chemical Abstract Service) und HS-Codes (Harmonized System) für die in Tabelle I und Tabelle II des Übereinkommens von 1988 aufgeführten Chemikalien.

IN TABELLE I ENTHALTENE STOFFE
Essigsäureanhydrid(Essigsäureoxid)HS-Code: 2915.24 CAS-Nummer: 108-24-7
N-Acetylanthranilsäure(Benzoesäure, 2-(Acetylamino)-)HS-Code: 2924.23 CAS-Nummer: 89-52-1
4-Anilino-N-Phenethylpiperidin (ANPP)(N-Phenyl-1-(2-phenylethyl)piperidin-4-amin)HS-Code: 2933.39 CAS-Nummer: 21409-26-7
Ephedrin([R-(R*,S*)]-α-[1-(Methylamino)ethyl]-benzenemethanol)HS-Code: 2939.41# CAS-Nummer: 299-42-3
Ergometrin(Ergolin-8-carboxamid,9,10-didehydro-N-(2-hydroxy-1-methylethyl)-6-methyl-,[8ß(S)])HS-Code: 2939.61 CAS-Nummer: 60-79-7
Ergotamin(Ergotaman-3',6',18'-trion,12'-Hydroxy-2'-methyl-5'-(phenylmethyl)-,(5α))HS-Code: 2939.62 CAS-Nummer: 113-15-5
Isosafrol(1,3-Benzodioxol,5-(1-Propenyl)-)HS-Code: 2932.91 CAS-Nummer: 120-58-1
Lysergsäure((8ß)-9,10-Didehydro-6-methylergolin-8-carbonsäure)HS-Code: 2939.63 CAS-Nummer: 82-58-6
3,4-MDP-2-P-Methylglycidat (*2)(2-Oxirancarbonsäure, 3-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-methyl-,methylester)HS-Code: 2932.99 CAS-Nummer: 13605-48-6
3,4-MDP-2-P-Methylglycidsäure (*2)(2-Oxirancarbonsäure, 3-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-methyl-)HS-Code: 2932.99 CAS-Nummer: 2167189-50-4
3,4-Methylendioxyphenyl-2-propanon(2-Propanon,1-[3,4(Methylendioxy)phenyl]-)HS-Code: 2932.92 CAS-Nummer: 4676-39-5
Methylalpha-phenylacetoacetat (MAPA) (*3)(Methyl-3-oxo-2-phenylbutanoat)HS-Code: 2918.30 CAS-Nummer: 16648-44-5
Norephedrin(R*,S*)-α-(1-Aminoethyl)benzolmethanolHS-Code: 2939.44# CAS-Nummer: 14838-15-4
N-Phenethyl-4-piperidon (NPP)(1-(2-Phenylethyl)-piperidin-4-on)HS-Code: 2933.39 CAS-Nummer: 39742-60-4
Phenylessigsäure(Benzol-Essigsäure)HS-Code: 2916.34 CAS-Nummer: 103-82-2
1-Phenyl-2-propanon(1-Phenyl-2-Propanon)HS-Code: 2914.31 CAS-Nummer: 103-79-7
alpha-Phenylacetoacetamid (APAA) (*2)(Benzolacetamid, α-Acetyl-)HS-Code: 2924.29 CAS-Nummer: 4433-77-6
alpha-Phenylacetoacetonitril (APAAN)(3-Oxo-2-phenylbutannitril)HS-Code: 2926.40 CAS-Nummer: 4468-48-8
Piperonal(1,3-Benzodioxol-5-carboxaldehyd)HS-Code: 2932.93 CAS-Nummer: 120-57-0
Kaliumpermanganat(Permangansäure (HMnO4), Kaliumsalz)HS-Code: 2841.61 CAS-Nummer: 7722-64-7
Pseudoephedrin([S-(R*,R*)]-α-[1-(Methylamino)ethyl]-benzenemethanol)HS-Code: 2939.42# CAS-Nummer: 90-82-4
Safrol(1,3-Benzodioxol,5-(2-Propenyl)-)HS-Code: 2932.94 CAS-Nummer: 94-59-7
Die Salze der in dieser Tabelle aufgeführten Stoffe, sofern das Vorhandensein solcher Salze möglich ist.

Die CAS-Nummern für die Salze der aufgeführten Stoffe unterscheiden sich von den angegebenen Nummern. Daher kann ein Stoff mit einer CAS-Nummer, die nicht in der Liste aufgeführt ist, dennoch ein erfasster Stoff sein.

(*2)3,4-MDP-2-P-Methylglycidsäure, ihr Methylester und APAA wurden mit Wirkung vom 19. November 2019 in die Tabelle 1 des Übereinkommens von 1988 aufgenommen.

(*3)MAPA wurde mit Wirkung vom 3. November 2020 in die Tabelle 1 des Übereinkommens von 1988 aufgenommen.

(#)
Seit Januar 2017 enthält die Nomenklatur des Harmonisierten Systems (HS) der Weltzollorganisation neue Codenummern für pharmazeutische Zubereitungen, die Ephedrin, Pseudoephedrin und Norephedrin enthalten, wie folgt:
3003.41 -Ephedrin oder seine Salze enthaltend
3003.42 - Pseudoephedrin (INN) oder seine Salze enthaltend
3003.43 - Norephedrin oder seine Salze enthaltend
(Anmerkung: Unterposition 3003 betrifft Arzneimittel in loser Schüttung)
3004.41 -Ephedrin oder seine Salze enthaltend
3004.42 - Pseudoephedrin (INN) oder seine Salze enthaltend
3004.43 - Norephedrin oder seine Salze enthaltend
(Anmerkung: Unterposition 3004 betrifft Arzneimittel für den Einzelhandel)


IN TABELLE II ENTHALTENE STOFFE
Aceton(2-Propanon)HS-Code: 2914.11 CAS-Nummer: 67-64-1
Anthranilsäure(2-Aminobenzoesäure)HS-Code: 2922.43 CAS-Nummer: 118-92-3
Ethyläther(1,1'-Oxybis[ethan])HS-Code: 2909.11 CAS-Nummer: 60-29-7
Chlorwasserstoffsäure (*4)(Chlorwasserstoffsäure)HS-Code: 2806.10 CAS-Nummer: 7647-01-0
Methylethylketon(2-Butanon)HS-Code: 2914.12 CAS-Nummer: 78-93-3
Piperidin(Piperidin)HS-Code: 2933.32 CAS-Nummer: 110-89-4
Schwefelsäure(*4)(Schwefelsäure)HS-Code: 2807.00 CAS-Nummer: 7664-93-9
Toluol(Benzol, Methyl-)HS-Code: 2902.30 CAS-Nummer: 108-88-3
Die Salze der in dieser Tabelle aufgeführten Stoffe, sofern das Vorhandensein solcher Salze möglich ist.

(*4) Die Salze der Salzsäure und der Schwefelsäure sind ausdrücklich von der Tabelle II ausgeschlossen.
 
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